E-NIGMA 2023
E-NIGMA 2023 fand am 9.9.23 statt. Über 160 Teilnehmende waren dabei und haben hauptsächlich in den Ortsteilen Stadtwald, Heisingen und Kupferdreh die Rätsel gelöst.
Vielen Dank an alle, die dabei waren, und an alle, die mitgeholfen haben.
Rätsel und Ergebnisse
In diesem Jahr sind 43 Teams gestartet, ein deutlicher Zuwachs zum letzten Jahr. Als Neuerung hatten wir in diesem Jahr auch drei Zusatzrätsel, die unabhängig von der Strecke gelöst werden konnten, also zum Beispiel beim Warten auf den Bus. Die meisten Teams sind während der Rätselzeit (10 Uhr bis 20:30 Uhr) bis zur Station 9 gekommen.
Preise gab es diesmal für:
- Donaschi & Friends (57 Punkte, 8:30 Stunden)
- Die Freunde des Nullrings (57 Punkte, 8:37 Stunden)
- Klein(sch)e Strickflaschen (56 Punkte)
- CdE Ruhr (48 Punkte)
Detaillierte Ergebnisse und alle Rätsel inklusive Lösungwegen findet ihr in unserem MoMyMa.
Berichte und Fotos
Einige Teams haben uns Berichte und Fotos zukommen lassen. Spoilerwarnung: Die Berichte enthalten zum Teil Beschreibungen von Lösungswegen.
Als Team Mashram haben Andrea und ich am Samstag an E-NIGMA 2023 teilgenommen, beide zum ersten Mal an so einer Veranstaltung überhaupt und weitgehend unvorbereitet. Wir hatten großen Spaß und konnten mehr Aufgaben lösen als vor dem Start erwartet hatten.
Die Technik hat super funktioniert. Nur einmal saßen wir etwas ungünstig im Funkloch und haben nicht richtig darauf reagiert, was uns dann ziemlich aufgehalten hat. Dafür kann MoMyMa aber natürlich nix, das war unsere eigene leichte Ablenkbarkeit. Anstatt ein schon fast sicheres Lösungswort einzuloggen haben wir uns während der Ladezeit selbst um die Überzeugung gelabert, dann was anderes versucht und nicht mehr auf den Bildschirm geschaut.
Sehr positiv aufgefallen ist mir, wie simpel es mit dem Google Maps Button war, die nächste Station anzusteuern. Keine große Sache, aber elegant ausgeführt.
Wir haben uns jeweils beim Anmelden an einer Station Wecker für die timinggesteuerten Tipps gestellt, damit wir weder ständig nachsehen müssen, noch welche verpassen. Das hat sich ein bisschen nach lästiger Doppelarbeit angefühlt. Vielleicht wäre ein Audiosignal ein Feature, das man noch als Option direkt in die Software integrieren könnte.
Für die Anfänger wäre auch ein Rätsel vor dem Start gut. Eine mittelbillige Frage, die als Trockenübung im Umgang mit dem Werkzeug dienen kann. Vielleicht schon im Vorfeld zu Hause. Das würde aber nur dem Selbstvertrauen dienen - wenn man mal gesehen hat wie es aussehen soll, dann ist man weniger nervös wenn es dann im Ernst losgeht. Üben braucht damit wohl keiner, der sich zutraut an so einer Aktion mitzumachen.
Der menschliche Support hat für uns auch gut gepasst. Wir mussten uns zwar jedes mal überwinden Euch anzurufen oder anzusprechen weil wir beide nicht so gerne telefonieren. Aber die Kommunikation war zielführend, und die Tipps haben uns auch überwiegend gut weitergeholfen. Geschenkt habt ihr uns nichts und auch den Stress mit Eurem hohen Kommunikationsaufkommen nicht weitergegeben, so dass wir dann nach und nach etwas mutiger wurden, einfach mal zu fragen.
Als wir beim Maschendrahtzaun ankamen gab es da kein Papier mehr. Wir haben auf dem iPad-Bildschirm gearbeitet und das war auch ganz in Ordnung. STRG+Z geht schneller und öfter als radieren. Der Betreuer an der Station hat sich unaufgefordert darum bemüht, von einem weiterziehenden Team eine unbemalte Vorlage zurückzubekommen und an uns weiterzugeben. Das war die einzige Stelle an der die Organisation ein winziges bisschen gehakt hatte. Aber da konntet ihr ja auch nichts dafür, halbieren und aufrunden ist eben schwer 🙂. Es hatte auch keinen wesentlichen Einfluss auf unsere Arbeit oder das Ergebnis.
Bei der Siegerehrung habt ihr angesprochen, dass ihr überlegt, wie ihr die Kluft zwischen den Cracks und den Anfängern verkleinern könntet. Aus unserer - der Anfängersicht - ist da gar keine Anpassung nötig. Es hat unseren Spaß um nichts geschmälert zu wissen, dass wir nicht um den Gewinn spielen. Die Stationen nutzen sich auch nicht ab nur weil schon die schnellen Teams vor einem durch sind. Es ist sogar ganz positiv wenn nicht alle gleichzeitig am selben Platz ankommen und sich an der Bushaltestelle knubbeln. Das Feld darf sich gerne auseinanderziehen. Um einen Preis haben wir sowieso nicht gespielt, also brauchen wir keine Mechanismen, die einen künstlich in Reichweite bringen könnten. Verschiedene Klassen von Startern oder Handicaps oder andere Ansätze hätten für uns nichts verbessert.
Wenn unbedingt nötig könntet ihr ja Plätze oder Preise für andere Achievements ausloben. So was wie den besten Teamnamen honorieren? Darüber könntet ihr in der Zeit zwischen Spielschluss und Siegerehrung im MoMyMa abstimmen lassen.
Vielen Dank für die viele Arbeit, uns habt ihr einen großartigen Tag beschert. Das "Willy-Astor-Kreuzworträtsel" werde ich besonders in Erinnerung behalten. Vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder!
Liebe Grüße,
Marian für Team Mashram.
Es ist Samstag, der 9. September 2023. Wir finden uns am Start ein und scherzen “das wird das heißeste Rätselevent aller Zeiten”. Tatsächlich war es mal eine Besonderheit, als eine Nachtschicht im T-Shirt gestartet werden konnte; diese E-NIGMA hat jedoch das Potenzial, dauerhaft bei den Temperaturen zu bleiben - respektive noch gut zu steigen. Sonnencreme ist aber reichlich dabei, und der Wunsch, dass die Route an möglichst vielen Eisdielen der Stadt entlangführt, wird sich später zumindest insofern erfüllen, dass wir in Kupferdreh bei Plückthun eine Zusatzstation einlegen können.
Startmaterial gibt es in großen Mengen. Natürlich haben wir etwas Infomaterial mitgebracht - selbst das, welches still und heimlich wieder aus dem MoMyMa verschwunden war. Beim “überarbeiteten” Periodensystem wurde vorher fein säuberlich kontrolliert, wo die Überarbeitung lag (schade, nur minimale Formatierungsänderungen…). Dieses Mal bekommen wir auch erstmalig Zusatzrätsel - ein frühes Zeichen dafür, dass etwas mehr ÖPNV-Teilnahme zu erwarten ist. Ein erster Blick lässt auch vermuten, dass hier etwas mehr Zeit investiert werden kann. Das Nicht-Zusatzrätsel (die Werbung) wird auch schon berätselt - auch wenn versprochen wird, dass das für das heutige Event nicht relevant wird. Dann gibt es den Startschuss und wir legen mit dem ersten Rätsel los.
Rätsel 01: Liebe Amelie
Das ist schon irgendwie drollig. Aus dem kleinen Scherz des Amelie-Tagebuches damals ist ein Dauerbrenner geworden und jetzt gibt es auch schon Antwort von E-Melie. Da wird es doch bestimmt noch etwas mehr Rundlauf geben.
Die Packliste selbst hat einige Auffälligkeiten und die Betonung auf “was zählt” entgeht uns ebenfalls nicht. Dennoch brauchen wir einen Moment, bis wir das “eindeutig” richtig anwenden. Als erste verlassen wir die Station nicht, aber ein guter Start war es trotzdem; an der Bushaltestelle treffen wir ein paar Teams wieder.
Glücklicherweise hat der Bus zu unserem Ziel ausreichend Kapazität; im Bus selbst entstehen die ersten Ideen für die Zusatzrätsel. Sämtliche acht bis zehn Teams in diesem Bus fahren eine Station zu weit.
Rätsel 02: Summen
Beim ersten Teil dieses Rätsels gab es aus anderen Teams etwas Kritik, die nicht komplett unberechtigt scheint:
“Bei diesem Rätsel hat man Vorteile, wenn man Noten lesen kann. Oder wenn man schnell eine Klavier-App findet. Oder ein Programm, die abfotographierte Noten abspielen kann. Umgekehrt: Wenn man Noten nicht kann, das falsche Telefon hat oder einfach musikalisch auf dem Schlauch steht, ist dieser erste Teil ein großes Hindernis.”
Hier sollte man verteidigen: Bei so ziemlich jedem Rätsel hat irgendwer Vorteile. Meistens sind die Vorteilsbringer mathematische, rätseltechnische oder Computer-Vorkenntnisse. Es gibt Rätsel, bei denen die Abends-den-Kindern-Märchen-Vorlese-Tätigkeit unterstützt, innerhalb von Sekunden statt Minuten weiterzukommen. Es ist also grundsätzlich sogar gut, wenn die Vorteilsbringer etwas weiter gestreut sind. Kritisch wird es, wenn ein Rätsel unlösbar wird, wenn niemand im Team diese Joker mitbringen kann. Aus der Beobachtung heraus, dass bei vielen Teams doch irgendwann Klaviermusik aus dem Telefon ertönte, erscheint dieser Teil des Rätsels aber nicht wirklich unfair.
“Die Musikauswahl war komisch - wer soll das denn alles kennen?”
Tatsächlich war das “querbeet” hier etwas hinderlich. Es gibt Songs, die vielleicht besser zu Essen, Ruhrpott, Kohle-Historie oder Rätseln gepasst hätten. Wäre man hier in einem Genre geblieben (so wie manche Kreuzworträtsel ein gemeinsames Pattern haben), hätten Teams ohne ausgiebige Kenntnisse um Wanderlieder, Schlager, Weihnachten UND Kindermusik etwas mit Ausschlussprinzip arbeiten können. Da auch technikgestützte Musikerkennung versagte, lässt sich hier ein Blockadepotenzial nicht ganz von der Hand weisen. Uns hat gerade das “querbeet” sehr gut gefallen und vor allem auch der unterschiedliche Schwierigkeitsgrad der einzelnen Lieder: “Alle meine Entchen” kann fast jeder erkennen; manche Melodien sind einfach, andere schwierig. Bei manchen Liedern ist erst mit dem zusätzlich richtigen Rhythmus möglich gewesen, das Richtige zu erahnen.
Wir fanden den ersten Part des Rätsels also total spaßig und schön - aber dann kam die “Optionsexplosion”. “Anfangsbuchstaben der Lieder” - war schnell verworfen. “Interpreten” - war dank Volksliedern schnell ausgeschlossen. “In der Reihenfolge, in der man die Lieder normalerweise im Jahresverlauf hört” - war nicht ernst gemeint. Der Hinweis, dass Dinge verfälscht wurden, half dann auch nicht so wirklich weiter - denn auch die Tonarten waren oft anders als bei unseren Internetfunden.
Nimmt man die richtige/echte Taktzahl (und sucht diese vorher noch heraus) oder zählt die aus dem Rätsel (besonders unschön: zu manchen Dingen gibt es in unterschiedlichen Originalen unterschiedliche Angaben)? Zugegeben: Es ergibt schon Sinn, die Information zu nutzen, die der Rätselersteller beliebig manipulieren kann. Nimmt man dann die obere Zahl oder die untere.. oder die Summe?
Die letztliche Lösung war dann auch die Frustration: Nachdem man die LiedTITEL herausgesucht hat und die LiedTITEL über Momyma bestätigt wurden, musste man im LiedTEXT nachzählen. Das war ein Gotcha, was es hier nicht mehr gebraucht hatte. Insgesamt: trotz des spaßigen ersten Parts wurde hier die subjektive Gesamtwertung deutlich herabgezogen.
Danke an Henrik, der persönlich erschienen ist und noch Ratehinweise gegeben hat, nachdem die vorgegebenen Tipps uns nicht weitergeholfen haben. Außerdem konnten wir ihn so darauf hinweisen, dass die von ihm angegebene Telefonjoker-Rufnummer ins Nirwana führte 🙂
Rätsel 03: Kringel
Nach der Frustration um die Musik waren die Kringel dann schon wieder etwas erfreulicher. “Sachen auf Folie anmalen” macht einfach Spaß. Schnell ist uns aufgefallen, dass manche Ringe verbunden waren und manche nicht. Glücklicherweise war es irrelevant, dass manche Verbindungsart nicht auftauchte - wir hätten sonst erst einmal nicht gewusst, diese Info zu nutzen. Der erste Ansatz “wenn man die gefühlt anhebt, lassen sich Zusammenhangskomponenten sauber trennen?” funktionierte erstaunlich gut. Leider konnten wir dann nicht wirklich gut Buchstaben in den Strukturen lesen - dass es hier ums Abzählen ging, war dann fast schon zu einfach.
Glücklicherweise gab es dann vor dem Weg zum nächsten Rätsel etwas handfestere Mathemagie: Das Rechenrätsel hatte eine Lösung. Aus einer gewissen Perspektive kann man den “Rätsel”-Charakter in Frage stellen: Eigentlich ging es nur darum, die Instruktionen (ohne Worte) zu lesen und anschließend auszuführen. Auf der Skala zwischen “Doing” und “Rätsel” war dieses Rätsel klar am ersteren. Für ein Zusatzrätsel, bei dem das “Doing” Zeit brauchen darf, ist das aber absolut okay.
Rätsel 04: Am Anfang war das Wasser
An dieser Stelle gehört einmal die Fähigkeit gelobt, Hinweise im Text zu verstecken, die offensichtlich sind, wenn man sie erst als Hinweise sieht. Das bezieht sich hier auch auf den Titel: Das erste Element im PSE ist Wasserstoff.
Auch der komplette Schwenk durch viele Infomaterialien war schön. Natürlich ist man bei neuem Infomaterial (was es im Vorjahr nicht gibt) immer misstrauisch und versucht, das überall anzuwenden. Die Ländernamen waren hier schon auffällig und nicht zuletzt das betonte Weglassen von Ländern im Sechseck hat uns dann zur Lösung des ersten Absatzes geführt. Dieses Rätsel eignete sich auch prima für Teamarbeit.
Leider konnten wir vom großartigen Ausblick auf der Korte-Klippe nicht lange profitieren; ein Sprint zum Bus Richtung Baldeneysee ermöglichte uns einerseits, die “Strickflaschen” wieder einzuholen (“wenn wir mit denen gleichziehen, können wir ja so schlecht nicht im Rennen”), und andererseits, die 30 Grad Mittagssonne “mal so richtig zu genießen”.
Auf dem Weg zur nächsten Station hatten wir ausreichend Begriffe im nächsten Kreuzwort-Zusatzrätsel gefunden, um die Lösung eingeben zu können. Hierbei ist zu erwähnen, dass unsere ersten zwei Begriffe “Cannes (kann es)” und “Warstein (war Stein)” erstaunlicherweise beide falsch waren, uns aber trotzdem das richtige Thema “Städtenamen” angezeigt haben.
Diese Art Rätsel mit Umschreibungen ist immer wieder spaßig. Die Verwendung als Zusatzrätsel bietet dann auch noch den Vorteil, dass man das im Laufe des Tages Stück für Stück rätseln kann - und dass jedes Team sich daran erfreuen kann. Wenn so etwas als “Auflockerung später” eingesetzt wird, besteht immer die Gefahr, dass manche Teams es gar nicht erst zu Gesicht bekommen.
Rätsel 05: Buntstifte
“Diese Farben haben wir doch gar nicht dabei”...
Auf der einen Seite wurde mit dem Lineal nachgemessen, welche Stifte wie lang sind. Schließlich soll es ja schon einmal Rätsel gegeben haben, wo solche Details wichtig waren… Auf der anderen Seite fiel dann doch bald auf, dass es nur zwei Arten von Stiften gab: kurz und lang.
Phase zwei des Rätsels war dann schnell erledigt, Kategorie “Zusatzinfo, die nicht mitgegeben wurde - die im Internet namentlich gesucht werden musste und dann das Rätsel nur künstlich um zwei Minuten verlängert hat”. So ganz von der Hand zu weisen ist das Argument nicht; entscheidend war hier, die Information auf die richtige Weise in Teil eins und zwei aufzuspalten.
Rätsel 06: Love in my tummy
Natürlich haben wir erst einmal versucht, diverse Spiele zu spielen. “Da gibt es doch das eine, wo man jeweils zwei Dinge tauschen muss, um Dreierketten zu bilden” - “ich dachte jetzt an das, wo man Mindestens-Zweierblöcke antippt, damit die verschwinden und der Rest herunterfällt”. Angesichts der Vielfalt von Möglichkeiten waren wir zunächst sehr froh, als uns ein Hinweis von diesem Weg abbrachte. So richtig hätten wir auch nicht gewusst, wie uns ein perfekt abgearbeitetes Spielfeld bei der weiteren Lösung geholfen hätte. Später stellte sich aber heraus, dass “Candy Crush” fast doch die richtige Lösung war. Tatsächlich ist zu Beginn schon aufgefallen, dass die Kiwi zweimal eine Kirsche umarmte (von unterschiedlichen Richtungen). Wir mussten dann aber doch mehrfach sämtliches Infomaterial durchgehen, bis wir auf den richtigen Punkt kamen. Zwischenzeitlich hatten wir dann auch noch versucht, die Kategorisierung “Obst vs. Süßigkeit” einzubinden.
Etwas kritisierend könnte man einwerfen, dass die Symbole nicht eindeutig waren: Die Kiwi war einmal der Zirkumflex (und damit N) und später die Schale (und damit U). Die Kirsche bog einmal nach rechts ab (E) und einmal nach unten (S). Auf der anderen Seite hätte eine Eindeutigkeit wahrscheinlich nicht geholfen, sondern nur das Rätsel weniger süß gemacht. Ein wenig litt das Rätsel darunter, dass es nicht da war (gemuggelt) - vielleicht hätte man auf Papier mehr gesehen. Die Gefahr besteht natürlich immer - und insbesondere an einem total belebten Punkt; trotzdem war unglücklich, dass so absolut gar keine Spuren mehr zu finden waren. An dieser Stelle kann man dann wieder das Momyma loben: eine digitale Fassung ermöglicht dann immer noch etwas Fortschritt. In unserer Bewertung schnitt das Rätsel leider nicht so gut ab - dabei war es doch eigentlich ganz süß. Insbesondere ist es immer schön, wenn einem durch unübliche Interpretation der Blick ins Zusatzmaterial besonders schmackhaft gemacht wird.
Rätsel 07: Bilderkreuzwort
“Standard” - wobei untergeht, wie viel Spaß dieser Standard macht und wie viel Aufwand es ist, schöne Begriffe zu finden und witzig zu umschreiben und Bilder anzufertigen. Also auch, wenn es hier wenig im Detail zu erläutern gibt: Das Rätsel war schön und spaßig - großes Lob!
Rätsel 08: Marken
Ein wenig getrübt wurde dieses Rätsel dadurch, dass es auf einem hohen Punkt lag - und man es außer Puste bearbeiten musste. Das ist schade, denn die Idee und Implementierung des Rätsels war prima. Es war ziemlich offensichtlich, was zu tun war; dann gab es etwas Bildsuche-Arbeit und dann wieder der Blick in die Alphabete. So langsam schleicht sich aber das Gefühl ein, dass die Infomaterialien dieses Jahr sehr viel genutzt werden.
Rätsel 09: Zeichen und Wunder
Da soll nochmal jemand behaupten, es gäbe keine Kunst im Ruhrgebiet. Häufig huscht man so schnell durch Stationen oder ist die Umgebung so sehr gewohnt, dass man coole Dinge gar nicht mitbekommt. Natürlich haben Rätselevents nicht den expliziten Lehrauftrag, auf interessante Orte aufmerksam zu machen - aber Rätsel, die eine interessante Umgebung mit einbeziehen, sind immer etwas involvierter als solche, die man auch einfach am Computer lösen könnte. Wir sind also am Bahnhof Kupferdreh die unterschiedlichen Bilder abgelaufen, haben die Ausschnitte gesucht, sie dann hinterher aufgezeichnet. Man könnte argumentieren, dass es auch viel “Doing” und weniger “Rätsel” war - aber das macht uns weniger aus. Nach drei von sechs Buchstaben war es höchste Zeit, das Lösungswort zu raten, um wiederum den gleichen Bus wie die vor uns liegenden Teams noch zu erwischen.
Rätsel 10: Bachliebe
Eine Busfahrt später fanden wir uns in der Nähe von Barcelona (ha.ha.ha.) wieder, wo kein Entrinnen vor spanischen Stechmücken war. Jetzt endlich ergab auch das Raster einen Sinn - den wir aber noch nicht so wirklich durchschauten. Dummerweise hatten wir auch einen Fehler in der ersten Braille-Übersetzung. Es war uns schon klar, dass wir ein Regelwerk ableiten mussten, um das auf unser Raster anzuwenden; wir hatten auch bald die Differenzen herausgesucht. Bis wir das Kreuz sahen, hat es dann aber doch einen Moment gedauert. Beinahe hätten wir dann auch den Bus verpasst, der uns wieder näher ins Zentrum bringen würde.
Auf der Busfahrt nach Rüttenscheid gab es dann auch endlich nicht mehr nur Vorfreude. Zwar hatten wir schon auf anderen Fahrten eifrig gemalt und gruppiert. Jetzt aber ging “alles” auf und wir konnten aus ungefähr fünf richtigen und drei falschen Buchstaben eine prototypische Lösung für das letzte Zusatzrätsel ablesen. Beim Lösungswort fragen wir uns natürlich, ob es zwischenzeitlich für diesen Rätseltyp noch viel mehr Ideen gab.
Rätsel 11: Widerstand ist zwecklos
Bei einer solchen Ähnlichkeit war natürlich der Sprung zu den Schaltzeichen im Infomaterial quasi instantan - und half nicht viel. Es war auch schnell klar, dass man keine Elektrotechnik-Kenntnisse brauchte - diese sagten einem auch nur, dass man bei in Reihe geschalteten Kondensatoren keine Funktion erwarten sollte.
Erstaunlicherweise hatten wir auch schon früh den Stromweg, der sich später als richtig erweisen sollte: Dreimal laufen, niemals gegen Pfeilrichtung, nur für die eigene Zahl in Pfeilrichtung. Damit hatten wir auch schon die richtigen Ketten. Leider stolperten wir dann an der Übersetzung: “Widerstand ist zwecklos - also egal. Kondensator beginnt mit K - also Morse-Kurz. GlühLAmpe ist dann Morse-Lang”...
Ohne den Tipp, dass der obere Part der Rosetta-Stein ist, wären wir wohl auch nie weitergekommen. Kritik hier wäre also, dass ein so notwendiger Hinweis erst versteckt wurde. Diese Kritik ist natürlich haltlos, wenn irgendein Team das Rätsel schon vorher ohne gelöst hat.
Glücklicherweise hatten wir jemanden im Team, der dann das Dreiersystem gesehen hat - es hätte wahrscheinlich deutlich länger gedauert, eine echte Übersetzungstabelle zu erstellen. Die Schaltzeichen im Infomaterial wirken auch nicht so wirklich hilfreich dabei - aber der MoMyMa-Tipp hat ja - streng gelesen - auch nicht versprochen, dass sie helfen.
Rätsel 12: Reisebericht
Auch hier hatten wir schnell die Codewörter “zusammengestrichen”, “Wesentliche”, “blieb übrig” gefunden und suchten nur nach der Kategorisierung, was erlaubt ist. Der Zusatz “mit Tetris und Super Mario” führte etwas in die Irre (“nur dadurch sind a, u und e enthalten”) - ebenso wie “der Biographie vs. die Bettlektüre”. Immerhin führten sie in die richtige Richtung - bis der Ortsname endlich richtig gelesen wurde und uns MoMyMa den Abschluss bestätigte.
Bei der Überbrückung der Zeit bis zur Siegerehrung machten wir uns allerhand Gedanken, wie wir wohl in der Gesamtwertung dastehen würden. Es gab immer mal wieder Teams, die uns entgegen kamen, als wir eine Station suchten. Es gab immer mal wieder Teams, die gingen, während wir noch rätselten. Kostenpflichtige Tipps und Punkte durch Zusatzrätsel können natürlich einiges beeinflussen - und wenn die Orga gut geplant haben, ist es ein gutes Zeichen, zwei Stunden vor Rätselschluss fertig zu sein.
Die etwas später startende Siegerehrung erhöhte die Spannung und die Erklärungen, wie knapp es dann am Ende war (“sieben Minuten… wir haben einen ganzen Tag Zeit und am Ende entscheiden sieben Minuten”; “jeder einzelne gerade so erreichte Bus war entscheidend”), gaben auch noch ihren Teil dabei. Um so größer war dann aber die Freude, als bekannt gegeben wurde, dass unser Team das Last-Minute-Duell mit den Freunden des Nullrings (vor denen man seit der ersten Nürnberger Rätselnacht immer großen Respekt haben sollte*) gewonnen hatte.
*) Möglicherweise hat nicht jeder Leser die komplette Serie an Berichten gelesen, daher eine kurze Zusammenfassung: Bei der ersten Nürnberger Rätselnacht lagen drei Teams (darunter auch Donaschi-Vertreter) Kopf-an-Kopf… um Platz 2. Platz 1 hatten die “Freunde des Nullrings” mit Stunden Vorsprung sicher. Bei der Vorstellung, dass man “vielleicht ein paar Minuten hätte einsparen können”, klingt “mehrere Stunden Vorsprung” nach einem unbezwingbaren Endgegner. Auch bei weiteren Rätselnächten und anderen Rätselevents war dieses Team immer sehr gut dabei und konnte einige Siege heimbringen. Da tut es immer ganz gut, zu erfahren, dass das eigene Team Schritt halten konnte - aus der Perspektive, dass wir letztes Jahr nur sechs Minuten vor ihnen am Ziel waren, konnten wir sogar unseren Vorsprung ausbauen.
Nachbemerkungen:
Zwei Wochen später sind für den Bericht fast nur noch positive Erinnerungen übrig - was deutlich zeigt, dass der Spaß an der Tüftelei deutlich mehr Gewicht gegenüber einzelnen Frustrationsmomenten hatte. Disclaimer: Möglicherweise steht das Empfinden von Frustation auch etwas in Korrelation mit der Rätselgeschwindigkeit und der Finalposition (“ist für das Siegerteam aber auch logisch, dass die Frustrationsmomente Ausnahmen sind.”).
In diesem Jahr ging es mal wieder an einige der “klassischen” schönen Orte Essens; gerne erkunden wir dann im nächsten Jahr wieder einige der unbekannteren Ecken.
Die Orga hat sich viel Mühe gegeben und etwas Tolles auf die Beine gestellt (aus der “Gegenperspektive” wissen wir, dass das alles andere als trivial ist). Dafür noch einmal ein großes Lob und ein großes Dankeschön!